Mareen Guth

Vorstellungsrede auf der Wahlkreisversammlung

Hallo!

Ich bin vielleicht noch nicht allen hier bekannt- aber ich bin relevant! Zumindest hat man mir das vor knapp zwei Jahren gesagt und meine Systemrelevanz ausgiebig beklatscht.

Ich bin Mareen Guth, komme aus dem OV Ostercappeln und möchte für den Wahlkreis 75 zur Landtagswahl als Direktkandidatin antreten. Seit 2021 bin ich Kreistagsabgeordnete im Landkreis Osnabrück und dort sowohl im Vorstand und als auch als Vorsitzende des Gesundheitsausschusses aktiv.

Ich bin examinierte Krankenschwester, Fachwirtin im Sozial- und Gesundheitswesen und als Pflegedienstleitung in einer Reha-Klinik in Bad Essen tätig. „Nebenbei“ studiere ich aktuell auch noch Integriertes Versorgungsmanagement im Gesundheitswesen.

Vielleicht wundert ihr euch ein wenig, warum ich jetzt hier alleine stehe, obwohl ein Gegenkandidat angekündigt war. Nach einem erweiterten Vorstandstreffen des Kreisverbandes, bei dem ein inoffizielles Ranking der Kandidaten erfolgt ist, haben Torsten und ich gemeinsam entschieden, dass es ein wichtiges Signal ist, Geschlossenheit im Wahlkreis zu zeigen und möglichst viele Stimmen auf einen Kandidaten zu vereinen. Ich danke Torsten dafür, dass er dieses durch seinen Verzicht ermöglicht.

Warum solltet ihr mich zu eurer Landtagskandidatin machen?

Die Besonderheiten eines ländlich geprägten Landes wie Niedersachsen, ein auch unsere gesundheitliche Zukunft bedrohender Klimawandel und demographische Veränderungen erfordern ganzheitlich gedachte Problemlösungen anstelle einer Politik, die nur Pflaster auf Wunden klebt und keinen wirklichen Heilungsprozess fördert, sondern im „Klein-Klein“ verbleibt. Das ist mein Anspruch an gute Politik und auch an mich selbst: regelmäßig den Blickwickel zu erweitern, über den Tellerrand zu schauen, ständig neu dazulernen, neu zu bewerten und im kommunikativen Dialog möglichst viele mitzunehmen.

Nur wenn wir jetzt einen echten Wandel einleiten und unser Land nachhaltig umbauen, werden wir die kommenden Herausforderungen bewältigen können. Wir müssen jetzt die Voraussetzungen für gute Lebensverhältnisse in Niedersachsen schaffen und auch sicherstellen, um unser Land umfassend zukunftsfest zu machen.

Was bedeutet das für unseren Wahlkreis?

Zunächst einmal ein klares Bekenntnis gegen den Bau der A33-Nord, aber auch gegen einen überambitionierten Ausbau des Oelinger Hafens. Das bedeutet aber auch, ein offenes Ohr für die Anliegen aller zu haben und konträre Meinungen zuzulassen, solange sie im demokratisch-freiheitlichen Diskurs verbleiben – die AfD und DieBasis schließe ich damit ausdrücklich aus.

Was sind meine Ziele auf Landesebene?

Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat eindrücklich aufgezeigt, wie existenziell wichtig eine gute und starke Gesundheitsversorgung für alle ist. Dazu braucht es neben ausreichend Krankenhausbetten zur Basisversorgung, einer bedarfsangepassten Notfallversorgung, einer angemessenen Ausstattung des öffentlichen Gesundheitsdienstes und einem ausreichenden Angebot an Pflegeplätzen ganz besonders eine landesweite Anstrengung um dem Personalmangel im Gesundheitswesen entgegenzuwirken. Der Schwerpunkt der Gesundheitsversorgung muss dabei auf eine regionale, digital unterstützte und vor allem sektoren- und professionsübergreifenden Versorgung, aber auch auf eine präventive Gesundheitsförderung und Pflegebedürftigkeits-vermeidung gelegt werden. Darunter fallen für mich auch gesunde Arbeitswelten, alternsgerechte Quartiere und barrierefreie Angebote, die unabhängig vom sozialen Status allen zugänglich sind.

Im Hinblick auf den Fachkräftemangel ist mir ein weiterer Aspekt besonders wichtig: mich besorgt die Abkehr von demokratischen Werten und der stetig zunehmende Einfluss rechtsextremer Gruppierungen, die sich inzwischen – auch durch einschlägige Presseformate gestützt – nicht scheuen, ihrer rassistischen und demokratiefeindlichen Gesinnung Ausdruck zu verleihen und unserer Idee von einer offenen Einwanderungsgesellschaft, in der sich alle Menschen mit ihren Ideen und Talenten einbringen und Wertschätzung erfahren können, entgegenstehen. Um überhaupt eine Integration der bei uns dringend benötigten Fachkräfte zu ermöglichen, müssen wir daher zwingend auch unterschwelligem Alltagsrassismus und Diskriminierung von Anfang an konsequent entgegenwirken. Zusätzlich brauchen wir für eine gelungene Integration aber auch mit ausreichend Mitteln ausgestattete regionale soziale Netzwerke, Zugang zu umfänglichen Integrationsmaßnahmen und einen deutlichen Bürokratieabbau. Ich möchte, dass die Fachkräfte, die wir zu uns holen um uns zu unterstützen auch bleiben und heimisch werden. Sie sollen kommen „um zu bleiben“.

Dieses gilt übrigens auch für mich: ich bin in die Politik gekommen „um zu bleiben“ und eure Unterstützung wird mir dabei helfen!

Vorstellungsrede auf der Wahlkreisversammlung