Der Klimawandel stellt auch den Katastrophenschutz vor neuen Herausforderungen: Hitzeperioden, die zu zahlreichen Waldbränden führen, wechseln sich ab mit Überflutungen durch Starkregenereignisse und erhöht die Anzahl der Einsätze der Feuerwehren. Rettungsdienste werden während der zunehmend heißen Sommer immer öfter zu Menschen gerufen, die sich nicht vor der Hitze schützen können, sei es in den Pflegeheimen oder auch Zuhause.
Bereits 2006 benannte der dritte Gefahrenbericht der Schutzkommission des BMI Mängel in der Katastrophenvorsorge, u.a. beim Schutz kritischer Infrastrukturen, der Alarmierung der Bevölkerung oder auch der Kompetenz innerhalb der Bevölkerung, sich selbst zu schützen. Der Warntag 2020, aber auch das Hochwasser im Ahrtal, hat eindrucksvoll gezeigt, über wie wenig (Früh-)Warnsysteme unser Land verfügt. Und selbst wenn ausreichend Sirenen vorhanden wären – wer von uns könnte noch die unterschiedlichen Alarmtöne deuten?
Die Corona-Pandemie hat ebenfalls gezeigt, wie schlecht das Land bei Großschadensereignissen und Pandemien aufgestellt ist: in den ersten Wochen fehlte es nahezu an allem – von Masken über Desinfektionsmitteln bis hin zu Handschuhen.
In den kommenden Jahren braucht es daher eine neue Katastrophenschutzstrategie, die sich mit den neuen Herausforderungen intensiv auseinandersetzt. Nur mit massiven Investitionen können wir zukünftige Herausforderungen durch Cyberangriffe, Klimafolgen, neue (Tier-)Seuchen oder Versorgungsproblematiken im Bereich von Wasser, Lebensmittel und Energien meistern.
Eine gute personelle und finanzielle Ausstattung des Zivil- und Katastrophenschutzes, aber auch Ausbildungsangebote, die auf die Aufgaben vorbereiten, sorgen nicht nur für unsere Sicherheit, sondern sind auch ein Zeichen der Wertschätzung für die vielen professionellen und ehrenamtlichen Helfer.
Auch die Bevölkerung muss wesentlich besser für Krisensituationen geschult werden und einfachste Maßnahmen zur Selbsthilfe kennen und anwenden können.
Im Ausschuss Feuerschutz konnten wir uns vor Ort ein Bild von zwei neuen Einsatzwagen im Landkreis machen: einen Einsatzleitwagen zur Koordination und Kommunikation bei Schadenereignissen einschließlich Drohnenaufklärung und einen Koordinierungs- und Besprechungswagen für MANV-Lagen (Massenanfall von Verletzten).