Statt auf der grünen Wiese riesige Neubaugebiete zu planen, sollten wir Baulücken nutzen und gezielt Lösungen für eine bessere Nutzung des bestehenden Wohnraumangebotes entwickeln. Gerade in den ländlichen Regionen werden große Häuser oft nur noch von wenigen Personen bewohnt, während in den Innenstädten nur wenige qm pro Person zur Verfügung stehen. Eine Umwandlung dieser großen Einheiten zu Mehrgenerations-Wohnprojekten, die Umwidmung von Bürogebäuden, die aufgrund der zunehmenden Home-Office-Nutzung teilweise ungenutzt bleiben, zu Wohnraum, Wohn-Tauschbörsen und eine aufsuchende Wohnraum-Beratung für Senioren sind einige Möglichkeiten, das vorhandene Angebot besser zu nutzen.
Wohnen muss bezahlbar sein. Daher müssen wir nicht nur mehr Mittel in den sozialen Wohnungsbau investieren, sondern gleichzeitig auch dafür sorgen, dass die Nebenkosten nicht weiter in die Höhe schnellen. Dieses erreichen wir, indem wir Neubauten unabhängig von fossilen Energien machen und alternative Technologien wie Photovoltaik und Geothermie nutzen, aber auch durch eine zielgerichtete Förderung der energetischen Sanierung von Altbauten.
Im letzten Monat konnte ich mir mit anderen Mitgliedern der Grünen/FDP/CDW-Kreistagsgruppe das Wohnbauprojekt der BGLO (Baugenossenschaft Landkreis Osnabrück) anschauen. Das von der Gemeinde Wallenhorst und dem Landkreis subventionierte Projekt schafft bezahlbaren Wohnraum direkt vor den Toren Osnabrücks. Die insgesamt 36 Wohneinheiten, die trotz hochwertiger Ausstattung für einen Mietpreis von 5,50€ – 6,40€/ qm realisiert werden konnten und bis Juli bezugsfertig sein werden, zeigen eindrücklich, dass gutes Wohnen auch zu geringeren Kosten für die Mieter möglich ist. Der Vorstand der BGLO machte aber auch klar, dass massive Kostensteigerungen bei Baustoffen und der zunehmende Fachkräftemangel weitere Projekte ohne eine ausreichende Unterstützung durch Politik und Kommunen kaum noch möglich machen.